Als erfolgreiche Speakerin habe ich im Laufe meiner Karriere gelernt, dass eine großartige Keynote nicht nur informativ sein muss, sondern auch inspirierend und fesselnd sein sollte. Das Wort “Keynote” kommt aus dem Englischen und vor allem von der Musik. A-Cappella-Chöre starten, um sich einzusingen, mit einer “Keynote”, dem typischen Einstimmton. Im übertragenen Sinne macht genau das der Speaker mit seiner Zuhörerschaft.
Hier sind einige konkrete Fragen und Tipps für Deiner Rede:
- Kennst Du Dein Publikum? Erfolgreiche Keynotes beginnen mit gründlicher Recherche der Zielgruppe. Wie alt sind Deine Zuhörer durchschnittlich? Welcher Generation gehören die meisten an und welche Beispiele solltest Du daher wählen? Was wurde ihnen vor Deinem Vortrag versprochen? Am besten lässt auch Du Dir die Einladung des Veranstalters vorweg zusenden, damit Du im Bilde bist, was von Dir und Deiner Performance tatsächlich erwartet wird.
- Sagt Dir der “Primacy-Recency-Effekt“ etwas? Anfang und Ende einer Performance bleiben dem Publikum besonders in Erinnerung. Deshalb startest Du am besten mit einer starken Eröffnung, die Deine Zuhörerschaft sofort in den Bann zieht. Dafür eignet sich eine überraschende Statistik, die persönliche Anekdote oder ein inspirierendes Bild. Der erste und der letzte Satz Deiner Keynote müssen “by heart” sitzen.
- Verwende die “3-B-Methode“: 1 Bild, 1 Beispiel und 1 Begründung. Deine Keynote sollte eine klare Botschaft vermitteln, die leicht verständlich und einprägsam ist. Halte Dich an ein Hauptthema und entwickle einen roten Faden durch Deine Rede. Die 3-B-Methode hilft dabei. Ein Bild erzeugt Kino in den Köpfen der Menschen, “Die Idee ist, dass wir am Ende eines Kalenderjahres unsere eigene Audio-Diary-Mediathek angelegt haben.” Ein Beispiel hingegen garantiert eine konkrete Referenz auf einen Fall. “Alleine im Vorjahr habe ich mit meinen Kindern und Enkelkindern rund 20 kurze Interviews geführt. Diese ergänzen meine eigenen Audio-Journaling-Einträge und fangen die Stimmung bei unseren Treffen ein.” Die Begründung hilft Dir schließlich, die Zuhörer auf Deiner Seite zu wissen. “Aus der Demenzforschung wissen wir, dass Menschen sich schneller an Stimmungen und reale Stimmen erinnern. Es lohnt sich daher jeden Tag eine kurze Aufnahme über die Gedanken und Herausforderungen des Tages zu sammeln.”
- Interaktive Elemente einbeziehen: Nutze interaktive Komponenten wie Umfragen, Fragen an das Publikum oder kurze digitale Gruppenaktivitäten via Smartphone (z.B.: Mentimeter), um das Publikum aktiv einzubeziehen und engagiert zu halten. Verwende aussagekräftige visuelle Hilfsmittel. Bilder, Videos oder Grafiken sollten dabei Deine Botschaft unterstützen, nicht ablenken.
- Gut vorbereitet und authentisch: Optimiere Dich und Deine Rede! Sprechtechniktraining mit Profis lohnt sich. Deine Keynote sollte auch auf die adäquate Stimm-Modulation überprüft werden. Geübt wird vor einem Konzert, nicht auf der Bühne. Das Publikum spürt, wenn Du nicht sattelfest bist, Deine Übergänge holprig werden oder Dein Pausenmanagement nicht stimmt. Gerne teilst Du persönliche Erfahrungen und gewährst Einblicke, Dein Thema betreffend.
- Storytelling rockt: Geschichten sind mächtige Werkzeuge, um Emotionen zu wecken und Deine Botschaft zu verankern. Nutze daher narrative Elemente, um Deine inhaltlichen Punkte deutlich zu machen und Bilder vor den Augen der Menschen entstehen zu lassen. Emotionen berühren!
- Dynamische Präsentation: Variiere Tempo, Tonfall und Körpersprache, um das Publikum zu fesseln. Sei lebhaft und energiegeladen, aber auch ruhig und reflektiert, wenn es angebracht ist.
- Zeit im Auge behalten: Achte darauf, dass Du innerhalb des vorgegebenen Zeitrahmens bleibst. Die Menschen haben auch nach Deinem Auftritt noch ein Leben. Redner, die überziehen, werden weder vom Veranstalter geschätzt noch vom Publikum.
- Abschluss mit einem Knall: Beende Deine Keynote mit einer starken Zusammenfassung, einem markanten “Sager” oder einem inspirierenden Appell, der das Publikum zum Handeln motiviert.
Fazit: In den letzten 30 Jahren haben wir viele gute Redner zu Keynote Speakern ausgebildet. Heute rocken sie Bühnen im ganzen deutschen Sprachraum. Die Trainings-Devise war stets: Überzeugen. Begeistern. Bewegen!